„Red Box – Patrick Stoll und Martin Gisler – begeisterte im Haberhaus mit ihrem Konzert“.
von Oliver Hotz (13.04.2010)
Das gut besuchte Konzert der Red Box im Kulturklub Haberhaus am Samstagabend stand unter dem Doppeltitel «Here Comes the Sun – Frühlingserwachen mit neuen Songs». Der Titel war denn auch Programm. Sänger/Songwriter Patrick Stoll und sein Gitarrist Martin Gisler gaben alles, um zusammen mit ihren musikalischen Gästen den Winter vergessen zu machen und das Publikum endlich in der warmen Jahreszeit zu empfangen.
Eröffnet wurde das Happening, wie könnte es auch anders sein, mit dem Beatles Klassiker «Here Comes the Sun» von George Harrison. Zwar ist dieser Song keineswegs neu, wie es der Konzertaufmacher vermuten lassen könnte, dennoch hat man dieses Lied wohl selten in dieser Form gehört. In modernster Manier wurde das Lied auf sein Wesentlichstes reduziert und sehr gefühlvoll, allein von einer akustischen Gitarre getragen, interpretiert.
Die beiden Hauptprotagonisten gaben im weiteren Verlauf des Abends eine erfrischende Mischung aus eigenen Songs und bewährten Klassikern zum Besten. Besonderes Augenmerk schien Patrick Stoll auf den amerikanischen Songwriter James Taylor lenken zu wollen, der trotz grossem Erfolg in den USA und vielerlei Preisen, wie etwa fünf Grammys, bei uns (noch) ein Randdasein fristet. So wurden dem Publikum beispielsweise das Geheimnis des Lebens («Secret of Life») nach James Taylor offenbart und je ein Lied aus der traurigen Lebensperspektive eines Gorillas («Gorilla») beziehungsweise einer Gletscherleiche («Frozen Man») präsentiert.
Unterstützt wurde Red Box dabei von den Gastmusikern Flavia Zucca (Gesang), Jonas Knecht (Saxofon), Christoph Bürgin (Gitarre) und Nathalie Fahr am Akkordeon, das Stoll lapidar als Heimwehkompressor ankündigte. Neben stimmungsvollen Covers kam das Publikum aber auch in den Genuss von Eigenkompositionen wie etwa «The Mirror». Das ruhige, gediegene Ambiente des Haberhaus-Kulturklubs wurde von den Musikern gut genutzt, um ihre Melodien auszubreiten und dabei gleich auch noch Live-Aufnahmen zu machen.
Dabei war der Ablauf des Konzerts noch am Samstagmorgen alles andere als sicher, geschweige denn die Live-Aufnahmen, wie Flavia Zucca die Zuhörer informierte. Denn ausgerechnet am Morgen vor dem grossen Konzert wurde Patrick Stoll von Problemen mit der Stimme geplagt, sodass sein Auftritt am Abend gefährdet schien. Doch zum Glück erholten sich seine Stimmbänder im Laufe des Tages so gründlich, dass er nicht nur auftreten konnte, ohne dass auch nur einer im Publikum überhaupt etwas von gesundheitlichen Problemen ahnte, sondern dass auch die besagten Aufnahmen ohne Probleme gemacht werden konnten.
So wurde das Konzert schliesslich zu einem vollen Erfolg, auf den die beiden Musiker und ihre Gäste stolz sein können.
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