Archiv der Kategorie: Presse

Kritik in den Schaffhauser Nachrichten vom Montag, 14. November 2016

Kraftvolle Musik, in kleiner Besetzung serviert

Red Box im «Orient»

VON DOMINIC CAVIEZEL

Das Musikduo Red Box lud am Freitag im intim eingerichteten Musikklub Orient zum ersten Konzert in seiner neuen Besetzung. Sänger Patrick Stoll und die frisch dazugestossene Gitarristin Monika Hagmann bewiesen mit einem grossteils neuen Repertoire, dass die Band auch nach ihrem Abschied von Gitarrist Martin Gisler weiterhin musikalisch mitreissen kann. Stolls volle und bewegliche Stimme und die vielfältige Gitarrenbegleitung schafften es, auch kraftvollen Liedern wie «Roxanne» oder «A Hard Day’s Night» in stärkstreduzierter Besetzung ohne Verlust gerecht zu werden. Daneben hat die Band aber auch eigene Lieder wie das Titellied ihrer Platte «Handle With Care» im Repertoire.

Das Duo spielt zwar Songs aus dem ganzen englischen und neu auch aus dem deutschen Sprachraum, doch der Begriff «Nachspielen» wäre verfehlt. Es ist erfrischend, dass nicht in erster ­Linie die Performance der Originalkünstler imitiert wird. Im Vordergrund stehen die Stücke, nicht deren Autoren. Die Reduktion des Arrangements auf eine tragende Gitarrenstimme und Gesang setzt bei den Musikern eine intensive Auseinandersetzung mit der Essenz der Stücke voraus.

Dass dabei nicht an die manchmal etwas bisslose Singer-Songwriter-­Masche angehakt wird, ist vital, die geschaffene Energie bemerkenswert. «Monika hält alles zusammen, sie muss unglaublich präsent sein», erklärt Stoll. «Ich fühle mich wohl mit ihr. Ich vermisse nie andere Musiker. Wenn man zu zweit ist, bekommt man viel Platz und kann auch mehr improvisieren.» Die Vielseitigkeit der Musikerin beweist sich darin, dass sie unter anderem auch in einer Death-Metal-Band Bass spielt.

Zur gemütlichen Stimmung tru-gen neben den extra für Red Box rot verkleideten Lampen auch der Charme und die Nähe dieser sympathischen Band bei. Vor dem Konzert begrüsste Stoll jeden Gast persönlich und widmete das Lied «Still Crazy After All These Years» von Paul Simon seiner Mutter, die in der ersten Reihe sass. Die Zukunft der Band ist noch sehr offen, wie Stoll erklärt. «Es gibt noch keinen Masterplan», sagte er. «Wir sind daran, uns kennenzulernen, und haben bereits einen Haufen Ideen.»

„Verrückt nach amerikanischen Songs.“

Konzertkritik von Sabine Bierich

„Red Box spielte am letzten Samstag im Haberhaus auf – zahlreiche Songs erleben bei diesem Konzert ihre Premiere.

Patrick Stoll steht auf der Bühne und singt. Es ist spürbar eine Herzensangelegenheit: Das gute alte Amerika hat es ihm angetan. Im schwarzem Jackett, in Hemd und Hose wirkt er ein bisschen wie Buddy Holly. Seine grosse Leidenschaft gilt aber dem amerikanischen Liedermacher James Taylor. Den Abend beginnt er mit dem Song eines der grossen Zeitgenossen Taylors, Jackson Browne und seinem «I’m Alive» aus dem Anfang der 70er- Jahre. «Now you can fill a swimming pool with all my salty tears …» singt er soeben. Mit kleinen Gesten unterstreicht er dabei den erzählerischen Impetus.

An der Gitarre begleitet ihn in spielerischer Transparenz Martin Gisler. Dezent legt sich das Schlag- zeug dazu. Das Saxofon setzt freche Spitzen. Bisher trat die Formation Red Box vorwiegend zu zweit auf, bestehend aus Stoll und Gisler. Seit einiger Zeit ist die Lebensgefährtin Gislers, die Sängerin Flavia Zucca, öfter mit von der Partie. Für heute hat sich Red Box ausserdem Saxophonist Jonas Knecht und, zum allerersten Mal bei ihnen mit dabei, den Drummer Thomas Klee eingeladen. Ein bisschen scheint die Band sich noch aneinander heranzutasten. «50 Ways To Leave Your Lover» von Paul Simon geht aber schon ganz schön flockig-locker von der Hand.

Mitteilsam und liebevoll behandelt Red Box die alten hauptsächlich 70er-Jahre-Lieder, ganz so wie Stolls Eigenkomposition «Handle With Care». Dynamisch mischen sich darin die Stimmen von Zucca und Stoll. Saxophon und Gitarre geben sich ein tänzerisches Stelldichein. In «The Frozen Man» von James Taylor merkt man eindrücklich, worum es Red Box geht:

Sie möchten Geschichten erzählen. Mal flüstert Sänger Patrick Stoll sie ein, mal schleudert er sie mit Peng heraus. Flavia Zucca gibt dem «Affen Zucker» mit ihrem samtig-warmen Timbre. Drummer Klee markiert den Herzschlag, Gislers Gitarre ist fein episch, und aufrührerisch ist Knecht am Saxophon.

Nach der Pause gibt die Tontechnik ein wenig Hall dazu, was das Klangbild noch besser abrundet. Knecht spielt Alt- und Sopransaxophon, dem Trommelwerk fehlen die grossen Trommeln und damit die Basstöne. Elf Songs bringt Red Box an diesem Abend zum ersten Mal zu Gehör.

Aus dem mit Rot ausgeschlagenen schwarzen Koffer, der am Bühnenrand steht, packt Stoll eine Langspielplatte von Bruce Springsteen aus und singt, gefährlich, sein «Tenth Avenue Freeze–Out». Flavia Zucca brilliert in «A Moment Like This», worin sie mitreissend ihr Stimmpotenzial auspackt. Mit ihren Soli von «Somewhere Over The Rainbow» und einer Version von «What A Wonderful World» weiss sie genauso zu überzeugen.

Den Schluss bestreitet die Band mit «Still Crazy After All These Years», dem Lied zum Motto des Abends von Paul Simon. Die Red Box läuft rund, und die Stimmung im Haberhaus ist ausgelassen.“

November 2013

„Frühlingserwachen mit neuen Songs.“

„Red Box – Patrick Stoll und Martin Gisler – begeisterte im Haberhaus mit ihrem Konzert“.

von Oliver Hotz (13.04.2010)

Das gut besuchte Konzert der Red Box im Kulturklub Haberhaus am Samstagabend stand unter dem Doppeltitel «Here Comes the Sun – Frühlingserwachen mit neuen Songs». Der Titel war denn auch Programm. Sänger/Songwriter Patrick Stoll und sein Gitarrist Martin Gisler gaben alles, um zusammen mit ihren musikalischen Gästen den Winter vergessen zu machen und das Publikum endlich in der warmen Jahreszeit zu empfangen.

Eröffnet wurde das Happening, wie könnte es auch anders sein, mit dem Beatles Klassiker «Here Comes the Sun» von George Harrison. Zwar ist dieser Song keineswegs neu, wie es der Konzertaufmacher vermuten lassen könnte, dennoch hat man dieses Lied wohl selten in dieser Form gehört. In modernster Manier wurde das Lied auf sein Wesentlichstes reduziert und sehr gefühlvoll, allein von einer akustischen Gitarre getragen, interpretiert.

Die beiden Hauptprotagonisten gaben im weiteren Verlauf des Abends eine erfrischende Mischung aus eigenen Songs und bewährten Klassikern zum Besten. Besonderes Augenmerk schien Patrick Stoll auf den amerikanischen Songwriter James Taylor lenken zu wollen, der trotz grossem Erfolg in den USA und vielerlei Preisen, wie etwa fünf Grammys, bei uns (noch) ein Randdasein fristet. So wurden dem Publikum beispielsweise das Geheimnis des Lebens («Secret of Life») nach James Taylor offenbart und je ein Lied aus der traurigen Lebensperspektive eines Gorillas («Gorilla») beziehungsweise einer Gletscherleiche («Frozen Man») präsentiert.

Unterstützt wurde Red Box dabei von den Gastmusikern Flavia Zucca (Gesang), Jonas Knecht (Saxofon), Christoph Bürgin (Gitarre) und Nathalie Fahr am Akkordeon, das Stoll lapidar als Heimwehkompressor ankündigte. Neben stimmungsvollen Covers kam das Publikum aber auch in den Genuss von Eigenkompositionen wie etwa «The Mirror». Das ruhige, gediegene Ambiente des Haberhaus-Kulturklubs wurde von den Musikern gut genutzt, um ihre Melodien auszubreiten und dabei gleich auch noch Live-Aufnahmen zu machen.

Dabei war der Ablauf des Konzerts noch am Samstagmorgen alles andere als sicher, geschweige denn die Live-Aufnahmen, wie Flavia Zucca die Zuhörer informierte. Denn ausgerechnet am Morgen vor dem grossen Konzert wurde Patrick Stoll von Problemen mit der Stimme geplagt, sodass sein Auftritt am Abend gefährdet schien. Doch zum Glück erholten sich seine Stimmbänder im Laufe des Tages so gründlich, dass er nicht nur auftreten konnte, ohne dass auch nur einer im Publikum überhaupt etwas von gesundheitlichen Problemen ahnte, sondern dass auch die besagten Aufnahmen ohne Probleme gemacht werden konnten.

So wurde das Konzert schliesslich zu einem vollen Erfolg, auf den die beiden Musiker und ihre Gäste stolz sein können.

© Schaffhauser Nachrichten – Meier + Cie AG

Was die Presse sagt:

Hier die Rezension des Kammgarn Gigs vom 29. Juni 2017

„Sonnenstrahlen in Form von Musik“

von Simon Müller

„Fällt ein schöner Sommerabend ins Wasser? Der lässt sich leicht retten, indem man in die Kammgarn-Beiz geht und bei einem Glas Guinness der stimmungsvollen Musik von Red Box zuhört.

«Ich weiss, ihr seid alle Sonnenfreaks; jetzt sind wir halt flexibel.» Das waren die Worte von Singer-Song­writer Patrick Stoll zu Beginn. Und die «Sonnenfreaks» unter dem zahlreich erschienenen Publikum bereuen es sehr bald nicht mehr, den Fuss über die Schwelle der Kammgarn-Beiz gesetzt zu haben, denn kurz darauf stimmt das Duo einen Song aus Los Angeles, Kalifornien an. Sonnenstrahlen kann man auch in Form von Musik verbreiten. Dabei braucht es nicht mehr als Gesang und eine Gitarre. Diese wird leidenschaftlich von Monika Hagmann gespielt und harmoniert perfekt mit der kräftigen Stimme von Patrick Stoll.

Red Box in neuem Glanz

Das Duo Red Box musiziert schon seit 2008 an vielen Orten und taufte im gleichen Jahr ihr gemeinsames Album «Handle with Care».

New Red Box ist dann vor zwei Jahren entstanden, als Monika Hagmann die Gitarre übernommen hatte. Beide haben früh ihr Flair für Musik entdeckt und sind auf ihren Tourneen schon weit herumgekommen – früher als Mitglieder anderer Bands und seit dem Zusammenschluss mit Red Box.

In der Musik sind solche Momente der Beginn einer ganz neuen Geschichte. Wenn zwei Künstler zusammenkommen, ist eins plus eins nicht zwei, sondern viel mehr. Jeder Teil kommt mit seinen ganz eigenen Erfahrungen, welche im Austausch zu völlig Neuem führen.

Das Konzert umfasst zwei Sets à je sechs Songs – eine Reise durch Stationen wie England, Irland, Schottland, Kalifornien und New York. Dazu passen eine Eigeninterpretation von «Englishman In New York», dem Hit von Sting, vor und ein Tribut an die Beatles mit «A Hard Day’s Night» nach der Pause.

So richtig zu Hause fühlt sich Patrick Stoll, wenn er und Monika Hagmann Songs aus dem europäischen Norden anstimmen. Denn Stoll hatte in Cork, Irland und London studiert und war nicht seltener Konzertbesucher. Unter den zwölf Songs befindet sich auch «Missing You», ein selbst komponiertes Stück, zu dem sogar ein Musikvideo entstanden ist.

Während draussen die Nacht hereinbricht und es immer dunkler wird, wird es in der Kammgarn-Beiz immer gemütlicher. Warmes Licht, gute Stimmung und bewegende Musik sind die Eindrücke, welche den Zuhörer auf dem Heimweg begleiten.“

Live in der Kammgarn Beiz 29. Juni 2017.

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Kritik in den Schaffhauser Nachrichten
vom Montag, 14. November 2016

Kraftvolle Musik, in kleiner Besetzung serviert

Red Box im «Orient»

VON DOMINIC CAVIEZEL

Das Musikduo Red Box lud am Freitag im intim eingerichteten Musikklub Orient zum ersten Konzert in seiner neuen Besetzung. Sänger Patrick Stoll und die frisch dazugestossene Gitarristin Monika Hagmann bewiesen mit einem grossteils neuen Repertoire, dass die Band auch nach ihrem Abschied von Gitarrist Martin Gisler weiterhin musikalisch mitreissen kann. Stolls volle und bewegliche Stimme und die vielfältige Gitarrenbegleitung schafften es, auch kraftvollen Liedern wie «Roxanne» oder «A Hard Day’s Night» in stärkstreduzierter Besetzung ohne Verlust gerecht zu werden. Daneben hat die Band aber auch eigene Lieder wie das Titellied ihrer Platte «Handle With Care» im Repertoire.

Das Duo spielt zwar Songs aus dem ganzen englischen und neu auch aus dem deutschen Sprachraum, doch der Begriff «Nachspielen» wäre verfehlt. Es ist erfrischend, dass nicht in erster ­Linie die Performance der Originalkünstler imitiert wird. Im Vordergrund stehen die Stücke, nicht deren Autoren. Die Reduktion des Arrangements auf eine tragende Gitarrenstimme und Gesang setzt bei den Musikern eine intensive Auseinandersetzung mit der Essenz der Stücke voraus.

Dass dabei nicht an die manchmal etwas bisslose Singer-Songwriter-­Masche angehakt wird, ist vital, die geschaffene Energie bemerkenswert. «Monika hält alles zusammen, sie muss unglaublich präsent sein», erklärt Stoll. «Ich fühle mich wohl mit ihr. Ich vermisse nie andere Musiker. Wenn man zu zweit ist, bekommt man viel Platz und kann auch mehr improvisieren.» Die Vielseitigkeit der Musikerin beweist sich darin, dass sie unter anderem auch in einer Death-Metal-Band Bass spielt.

Zur gemütlichen Stimmung tru-gen neben den extra für Red Box rot verkleideten Lampen auch der Charme und die Nähe dieser sympathischen Band bei. Vor dem Konzert begrüsste Stoll jeden Gast persönlich und widmete das Lied «Still Crazy After All These Years» von Paul Simon seiner Mutter, die in der ersten Reihe sass. Die Zukunft der Band ist noch sehr offen, wie Stoll erklärt. «Es gibt noch keinen Masterplan», sagte er. «Wir sind daran, uns kennenzulernen, und haben bereits einen Haufen Ideen.»


Rocksongs ohne E-Gitarre

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Das Duo Red Box ist zurück: mit neuer Gitarristin und einer Kiste voll neuer und bewährter Songs.

Patrick Stoll und Monika Hagmann sind das neue Duo Red Box. Bild: Hannah Grüninger

Red Box – seit Ende Februar sind das Patrick Stoll als Sänger und Monika Hagmann an der Gitarre. Hagmann ersetzt Martin Gisler, der Stoll knapp zehn Jahre lang als Gitarrist begleitet hat, jetzt aber eigene Wege gehen will. Kennengelernt haben sich Stoll und Hagmann über einen gemeinsamen Freund – und haben schnell gemerkt, dass sie sich menschlich und musikalisch sehr gut verstehen. Erstaunlich, denn ihre Musikrichtungen könnten unterschiedlicher nicht sein: Stoll ist ein feinfühliger Singer-Songwriter, Hagmann spielt in einer Death-Metal-Band. Davon wird an ihrem ersten gemeinsamen Auftritt jedoch nichts zu hören sein. Mit dabei im «Orient»: eine akustische Gitarre, eine Stimme und etwa 20 selbst geschriebene oder neu interpretierte Songs. «Wir haben versucht, nicht in unsere eigenen Fussstapfen zu treten, sondern etwas Neues zu erschaffen», versichert der Sänger.

Die Liebe zu Musik und SpracheSeine ersten musikalischen Gehversuche unternahm Stoll mit 15 Jahren, als Schlagzeuger und Sänger. Sein erster Auftritt war an einem Kantifest. Knapp drei Jahrzehnte später ist er dort wieder regelmässig anzutreffen – nicht als Musiker, sondern als Englischlehrer. Die Musik sei dabei die perfekte Ergänzung und Erweiterung seines Berufes, findet er. Die Liebe zur englischen Sprache sei nämlich mit ein Grund für seine Affinität zu amerikanischen Singer-Songwritern wie Bruce Springsteen oder James Taylor. «Diese Art von Musik hat mich schon immer fasziniert, auch wenn ich in jungen Jahren eher Soul und Funk zugeneigt war», erzählt der Sänger. Neu sei jetzt aber auch ein deutschsprachiger Song von Udo Lindenberg im Repertoire. Ausserdem habe das Duo darauf geachtet, Songs zu covern, die normalerweise nicht mit einer akustischen Gitarre interpretiert werden, sprich Rocksongs. Diese so zu arrangieren, dass sie auf einer kleinen Bühne nur sanft von einer Gitarre begleitet funktionieren, sei eine grosse Herausforderung und sehr spannend umzusetzen. Des Weiteren enthält das neue Repertoire natürlich auch Songs aus eigener Feder.

Stoll fühlt sich in der Musik der Sechziger- bis Achtzigerjahre zu Hause. In der Vergangenheit stecken geblieben sei er aber nicht, findet er. «Ich bin kein ‹Radio-Listener›, und mit dem Grossteil der heutigen Charts kann ich nicht viel anfangen, aber ich verfolge sehr wohl, was sich in der Musikszene so tut, bin ständig auf der Suche nach neuen Songs, die wir in unser Repertoire aufnehmen und neu interpretieren könnten.»

Viel Raum für KreativitätDie Zusammenarbeit im neuen Duo funktioniert gut. Nur schon organisatorisch sei das viel einfacher zu handhaben als eine Band, findet Stoll. «Wir sind ein sehr schlankes Duo, können gut Termine finden, die beiden passen.» Dementsprechend bleibe viel Platz für Kreativität. Bei der Entstehung von neuen Songs arbeiten der Schaffhauser und die St. Gallerin Monika Hagmann sehr eng zusammen. Sie komponiert, er schreibt die Texte dazu. Wie das Ergebnis klingt, wird am kommenden Freitag im «Orient» zu hören sein – Rock, unplugged.

shn_29.02.2016

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Das gute Amerika, das Amerika, wo ehrliche Arbeit zählt, wo Fremde schnell zu Freunden werden und wo manchmal auch die grossen Hoffnungen der kleinen Leute in Erfüllung gehen, ist keine Neuerfindung der letzten paar Monate. Den Soundtrack zu diesem Land, den gibt es schon lange. Der Sänger und Songwriter James Taylor ist es, der dem guten Amerika seit 40 Jahren seine Stimme leiht.

Bei uns ist Taylor trotz fünf Grammys und Hits wie «You’ve Got A Friend» ein Geheimtipp geblieben. Der Sänger Patrick Stoll aber singt Taylors Songs seit über 20 Jahren, für sich und an Konzerten. Mit seiner Band «Red Box» hat er James Taylor kürzlich eine CD gewidmet. «Handle with Care» heisst die Scheibe, auf der neben elf Songs des amerikanischen Singer-Songwriters auch vier Eigenkompositionen zu hören sind.

Mit einem Dutzend von Taylors schönsten Songs sind «Red Box» jetzt auch unterwegs. Begleitet wird Patrick Stoll von der Sängerin Flavia Zucca und dem Gitarristen Martin Gisler. Die drei kennen sich seit Jahren von anderen Projekten her, für «Red Box» kehren sie für einmal auch, aber nicht nur, ihre romantische Seite nach aussen. Zu hören gibt es starke Stimmen, überraschende Arrangements und eine Gitarre, die Taylors wunderbaren Kompositionen den nötigen Rauhschliff verpasst.

(Sandro Stoll, Schaffhauser Nachrichten)

„Handle With Care ist Musik, die Geschichten erzählt.“

 

thumbnailKopf der Woche Patrick Stoll, Englischlehrer und Sänger bei Red Box und King Cover

Am Samstagabend ist es so weit. Red-Box-Sänger Patrick Stoll meldet sich musikalisch mit der neuen Scheibe «Handle With Care», die in der «Sommerlust» getauft wird.

Red Box ist eine ganz neue Formation. Red Box sind der Sänger Patrick Stoll und der Gitarrist Martin Gisler. Mit Sängerin Flavia Zucca und vielen anderen guten Musikern und Musikerinnen haben sie ein Album mit schönen, ruhigen, aber auch überraschenden Songs eingespielt. Rauhe, eingängige Gitarrenmelodien, mal leise und nachdenklich, mal mitreissend und beschwingt. Musik, die Geschichten erzählt und viele Bilder im Kopf entstehen lässt.

Red Box erzählen Stories via Songs

Elf Stücke sind Interpretationen von James-Taylor-Songs, einem bekannten amerikanischen Musiker. Zu hören gibt es zum Beispiel: «Gorilla», «Mean Old Man», und «Summers Here». «Handle with Care» ist somit dem Singer-Songwriter Taylor gewidmet, dessen Musik Stoll ein Leben lang begleitet hat. Dazu kommen «The Mirror», «A Story To Tell», «Handle With Care» und «Let Me Be Your Problem». Es sind vier Stücke, die aus der Feder Stolls stammen. Diese Songtexte fristeten bis anhin ein eindimensionales Leben auf Papier.

Ausgleich

«Mit diesem Album konnte ich einen Traum verwirklichen. Mein Vorsatz war: Ich will viel und viel neue Musik machen», sagt der Red-Box-Sänger, der ausserdem auch bei King Cover singt. Entstanden ist das Album «Handle With Care» in seiner Freizeit. Denn Stoll ist nicht Berufsmusiker wie Gisler, sondern unterrichtet Englisch. Zum einen an der Kantonsschule und zum anderen im Bereich Business English. Er sei eine «English School On Wheels», erklärt Stoll. «Am Morgen die Jungen in Jeans, am Mittag die Geschäftsleute in Anzug und Krawatte. Eine spannende Mischung, die mir gefällt und die auch für den nötigen Ausgleich sorgt», erzählt Stoll.

„Ich bin gespannt, wohin die Reise geht.“

Aber zurück zur Musik: Von der Idee bis zur fertigen Scheibe verging ein Jahr. «Der Aufwand war enorm, doch es war auch eine grosse Bereicherung. Ich habe viel gelernt. Wir fangen mit diesem Album und dieser Band bei null an, und ich bin gespannt, wohin die Reise geht», sagt der Sänger. «Handle with Care» ist nicht nur der Titel des Albums, sondern steht auch für die sorgfältige Arbeitsweise, mit der die Songs produziert wurden.

«Ich kenne jeden Ton. Martin Gisler fragte mich bei den Aufnahmen nach jedem Take, ob ich das so auf der Scheibe haben wolle. Er wollte sichergehen, dass das Album meinen Vorstellungen entspricht», erzählt Stoll, der mit dem Resultat richtig happy ist.

(Claudia Härdi, Schaffhauser Nachrichten)

„Unbeschreiblich guter Abend.“ (Pressekritik)


„Was ist eigentlich eine Plattentaufe? Diese Frage stellte sich am Samstag nicht nur mancher Besucher der «Sommerlust», sondern auch deren Inhaberin Verena Prager. Zum erstenmal wurde im Schaffhauser Lokal am Rhein eine CD-Taufe zelebriert, und Verena Prager fand es mehr als nur angebracht, der ersten Plattentaufe der neuen Formation «Red Box» die gebührende Ehre zu erweisen. Sichtlich aufgeregt, trat kurz nach neun Uhr Patrick Stoll, der Sänger von «Red Box», auf die Bühne und überzeugte das Publikum auf Anhieb mit einer Interpretation des Liedes «Secret O‘ Life» des amerikanischen Folk- und Popkünstlers James Taylor.

Begleitet von nur einer E-Gitarre, beeindruckte der Schaffhauser Sänger das Publikum mit seiner kraftvollen und gefühlsstarken Stimme. Patrick Stoll ist in der Schaffhauser Musikszene kein Unbekannter. Viele der anwesenden Zuhörer haben den Musiker mindestens schon einmal als Sänger bei der Party-Combo «King Cover» gesehen. Und diejenigen, welche «King Cover» schon einmal gesehen haben, kennen auch Martin Gisler, der sowohl bei «King Cover» als auch bei der neuen Band «Red Box» an der Gitarre tätig ist. Leider kamen die Fans des Gitarristen am Samstagabend nicht auf ihre vollen Kosten: Bei einem kleineren Unfall in seinem Garten quetschte sich Gisler seine Hand so sehr, dass die Durchführung des Konzerts und somit auch der Plattentaufe in Frage gestellt werden musste. Ein richtiger Profi lässt sich jedoch anscheinend von ein paar blauen Fingern nicht sonderlich beeindrucken. Der Musiker stieg kurzerhand von der akustischen auf die elektrische Gitarre um, und so konnte das Konzert dennoch stattfinden.

Nebst Stoll und Gisler gehört auch die Sängerin Flavia Zucca zur Band «Red Box». Flavia Zucca überzeugte den beinahe vollen Saal in der «Sommerlust» in den eigenen Liedern der Band wie zum Beispiel im Song «Handle With Care», dem Titelsong der neuen Scheibe. Bei einem Konzert mit einer Plattentaufe ist normalerweise die Plattentaufe das Highlight des Abends. Nicht so bei «Red Box». Ihr Werk wurde ganz unspektakulär und mit viel Humor in einer kleinen Konzertpause getauft. Ohne eine lange Rede zu halten, wurde die Scheibe von zwei Taufpaten mit Champagner übergossen und mit grossem Applaus in der Welt der Musik willkommen geheissen.

Das eigentliche Highlight des Abends war also das Konzert selbst. Stoll hat verschiedenste Musikerfreunde eingeladen, um mit ihm ein Konzert zu gestalten, welches von einer Spontaneität der Musiker gekennzeichnet war, wie sie wohl keiner der Zuhörer zuvor erlebt hat.

Man könnte beinahe sagen, dieser Abend war unbeschreiblich in seiner Art und Weise, einfach unbeschreiblich gut.“


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